Fellsattel für Araber

Ein Sattel aus Lammfell kann als Ersatz-, Zweit- oder Hauptreitsattel genutzt werden. Zahlreiche Pferdebesitzer stoßen auf Schwierigkeiten bei der Suche nach einem geeigneten Sattel mit Baum.

Bei Arabern hat sich häufig ein Sattel aus Lammfell bewährt, da er zahlreiche Vorteile bietet, darunter die ungehinderte Kommunikation zwischen Pferd und Reiter.

Zahlreiche Araber reagieren äußerst positiv auf einen Sattel aus Lammfell und schätzen die Abwechslung im Vergleich zum Sattel mit Baum. Darüber hinaus genießt auch der Reiter das behagliche Sitzgefühl im Fellsattel.

Am Anfang ist es für Araber und Reiter eine Anpassung. Der Fellsattel erfordert eine solide Körperspannung und Körperkontrolle seitens des Reiters. Es wird empfohlen, die ersten Male mit Unterstützung eines Reitlehrers zu üben.

Jede Schieflage oder Ungleichgewicht des Reiters überträgt sich direkt auf das Pferd. Daher raten wir Reitern mit gesundheitlichen Einschränkungen vom Gebrauch eines Fellsattels ab, da das Pferd durch die Schräglage irritiert sein könnte.

Ein Sattel aus Lammfell ist auch für Araber mit einem besonders hohen Widerrist oder schwacher Rückenmuskulatur weniger geeignet.

Diese Sättel empfehlen wir als Haupsattel für Araber

Fellsattel von Grandeur – Vor allem der Grandeur FLOW Finder, Gr. WB

Fellsattel von MATTES

Als Ersatz- oder Zweitsattel empfehlen wir:

  1. Christ Fellsattel
  2. Sehr gute Erfahrungen haben wir bei zahlreichen Sattelanproben mit dem Fellsattel Christ Iberica gemacht.

Zusammenbau der Fellsättel von Grandeur – Video – sehr hilfreich

Anleitung mit Erklärung zum Zusammenbau des Fellsattels Grandeur Dressur

Anleitung zum Zusammenbau der Grandeur Fellsättel am Beispiel „Tomentum Dressur“ 👷‍♀️👷‍♂️⬇️

1. Zuerst werden die beiden Unterteile am Deckteil angeklettet. 

⚠️ Den Klettstreifen exakt folgen. 
Eventuell wiederholen, bis die beiden Kunstfellauflagen gleichmäßig angebracht sind und die Wirbelsäulenfreiheit gegeben ist.

2. Umdrehen, sodass das schwarze Kunstfell unten ist/zum Pferderücken hin zeigt.

3. Nun die Gurtung ankletten. 

⚠️ Die Gurtung am besten direkt am Pferd anbringen, sodass der Sattel dem Rippenbogen des Pferdes optimal folgen kann. 
Gurtstrupfen durch den Schlitz am Deckteil führen, sodass diese nicht am Bein stören.

4. Adapter für Steigbügelriemen oder klettbare Steigbügelriemen oben auf der Gurtung ankletten. (Optional)

5. Lammfellsitz mittels Reißverschlüssen anbringen.

⚠️ Keine Gewalt anwenden, der Reißverschluss lässt sich einfach schließen, eventuell neu ansetzten.

6. Viel Spass beim los reiten!

Wie viele Pferde gibt es in Deutschland?

Pferdesport ist in Deutschland populär wie nie. Deutschland zählt zu den wichtigsten Pferdesport- und Zuchtnationen der Welt. Schätzungsweise etwas mehr als eine Millionen Pferde und Ponys leben hier. 98 Prozent der Tiere werden für Freizeit und Sport genutzt, zwischen 10 und 15 Prozent betreiben Hochleistungssport. Es gibt heute viermal so viele Pferde in Deutschland wie vor vierzig Jahren. Weltweit leben vermutlich rund 60 Millionen Pferde.

Spitzenwerte: 1 Millionen Pferde für 1,7 Millionen Reiter

Der weltweit größte Pferdeverband, die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) geht davon aus, dass etwa 1,7 Millionen Reiter, Fahrer und Voltigierer in Deutschland regelmäßigen Umgang mit Pferden haben. Im Hochleistungssport gehören die Deutschen Pferde und Reiter zur Weltspitze – und das seit gut 100 Jahren.

Weiblichkeit dominiert das Geschäft

Die große Mehrheit unter den Sport- und Freizeitreitern sind Mädchen und Frauen mit einem Anteil von etwa 75% Prozent. Nach Turnen und Fußball ist Reiten die liebste sportliche Freizeitbeschäftigung für Frauen und Mädchen in Deutschland. Damit ist der Pferdesport auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Jedes Jahr werden in Deutschland um die fünf Milliarden Euro in diesem Bereich umgesetzt. Die weltweit größte Pferdemesse für Pferdesport, die „Equitana“ findet ebenfalls in Deutschland (Essen) statt.

Zurück zur Natur

Stellenwert, Akzeptanz und Beliebtheit von Pferden und Reitsport haben in Deutschland also Tradition und Zukunft. Jährlich verbessern sich Dienstleistungen und Produkte. Beim Reitzubehör geht auch bei Freizeitpferdesportlern der Trend zum Einsatz von Naturprodukten zum Vorteil von Pferd und Reiter. Eine hochwertige Auswahl aus Lammfellprodukten finden Sie z. B. auf pa-do.de.

Können Pferde schwimmen ?

Pferde können – wie alle Säugetiere – von Natur aus schwimmen. Sobald die Hufe den Boden nicht mehr berühren, fangen sie instinktiv an, mit den Beinen wie beim schnellen Trab zu rudern. Die Hofsohlen fungieren dabei als kleine Paddel, die das Pferd voranbringen. Schwimmen ist jedoch ein gehöriger Kraftakt für Pferde, der vor allem das Herz-Kreislaufsystem fordert. Wie beim Menschen gibt es Pferde, die sich im kühlen Nass wohlfühlen und andere, die wasserscheu sind. Wildpferde beispielsweise schwimmen nur in Notsituationen.

In heißen Sommermonaten ist ein Bad im See oder im Meer allerdings für viele Reitfreunde ein verlockendes und erfrischendes Erlebnis. Falls Ihr Pferd generell wenig oder keine Angst vor Wasser hat (z.B. vor dem Schlauch), können Sie mit einiger Vorbereitung zumindest einen Ausflug testen.

Langsam ans Wasser gewöhnen

Sie können im Sommer damit beginnen, regelmäßig nach der Arbeit die Hufe mit einer nassen Bürste oder dem Wasserschlauch abzuspritzen. Von unten tasten Sie sich jedes Mal etwas höher die Pferdebeine hinauf. Beim Ausreiten während oder nach einem Regenguss nehmen Sie die Pfützen oder sogar leichte Gewässer mit. Wenn Ihr Pferd sich weigert, lassen Sie ihm Zeit und üben Sie keinen Druck aus. Falls Sie in der Gruppe reiten, gibt es vielleicht mutigere Tiere, die Ihr Pferd motivieren, sich dem Herdentrieb folgend auch ins Nasse zu stürzen. Ein Lammfellsattel ist dabei eine gute Wahl: Falls er nass wird, trocknet er schnell und lässt sich gut waschen, sodass – wie z.B auf Leder – keine Wasserflecken bleiben.

Ohne Sattel ins Wasser

Wenn Sie und Ihr Pferd der Meinung sind, tatsächlich gemeinsam zu schwimmen, legen Sie am besten Sattel und Zaumzeug ab und bleiben im Wasser auf dem Pferd sitzen, um sich selbst vor den paddelnden, kräftig schlagenden Pferdebeinen zu schützen. Nach dem Bad ziehen Sie die nassen Badesachen aus und nehmen sich genügend Zeit, um sich und Ihr Pferd zu trocknen.

Aquatherapie

Obwohl die meisten Pferde sich nicht freiwillig ins Wasser begeben, kann geduldiges und einfühlsames Aquatraining helfen, die Muskulatur, Herz und Kreislauf z.B. nach Operationen oder langwierigen Verletzungen wieder zu stärken. Der natürliche Auftrieb schont dabei Sehnen und Gelenke, während der restliche Körper auf Hochtouren arbeitet und trainiert wird, was die Aufbauphase nach einer Erkrankung verkürzt.

Ponyschwimmen

Es gibt eine Ponyrasse, der das Schwimmen der Legende nach im Blut liegen soll. Das Assateague Pony stammt angeblich von spanischen Pferden ab, die im 16. Jahrhundert per Schiff nach Amerika gebracht worden sind. Kurz bevor das Schiff die Ostküste erreichte, kenterte es, sodass die Pferde sich schwimmend an Land retteten. Aus dieser Legende ist ein jährliches Happening geworden, bei dem rund 150 vorher tierärztlich untersuchte Tiere von Booten aus und unter Aufsicht auf eine 300 Meter entfernte Insel des US-Bundesstaates Virginia schwimmen. Dieses Spektakel lockt in jedem Juli rund 40.000 Besucher an und endet mit einer Auktion, dessen Erlös dem Erhalt der Ponys zugute kommt.

 

Steckbrief: Knabstrupper

Der Knabstrupper ist die nachweislich älteste Pferderasse Dänemarks. In der Periode des Barocks zählte das auffällige „Pippi Langstrumpf“-Warmblut zu den begehrtesten der Welt und war Lieblingspferd von Kaisern und Königen.

Herkunft

Der Knabstrupper stammt aus Dänemark und ist ein Nachfahre der sogenannten königlichen Frederiksborger Rasse, die ihre Blüte während der Barockzeit (16. bis 17. Jahrhundert) hatte.

Nach dem Ende des königlichen Gestüts und aufgrund veränderter Notwendigkeiten und Ansprüche an ein Pferd, begann eine lange Zeit diverser Einkreuzungen, Rückschläge und neuerlicher Zuchtversuche. Demzufolge gibt es heute kein geschlossenes Zuchtbuch der Rasse und vielfältige Varianten.

Allen gemein sind aber die auffälligen verschiedenartigen Zeichnungen, die die Beliebtheit vor allem im prunkvollen und üppigen Barock erklärt. Kaiser und Könige ließen sich die Pferde vor die Kutsche spannen, die sie zur eigenen Krönung brachte.

Heute gibt es zwei Zuchtlinien: zum einen wird insbesondere in Deutschland versucht, die barocke Rasse aufleben zu lassen. Daneben wird unter viel Warmbluteinfluss vor allem in Dänemark der moderne Typ mit den Anforderungen an ein Reitpferd gezüchtet. Knabstrupper sind auch heute noch eine kostbare Seltenheit. Ihr Bestand beläuft sich auf wenige hundert Zuchttiere, die genetisch von der ursprünglichen Frederiksborger Rasse abstammen.

Aussehen

Der vergleichsweise geringe Bestand der Rasse unterscheidet sich äußerlich bis auf die besondere Tigerscheckenfärbung erheblich. Dabei unterscheidet man wenige Grundvarianten, z.B. Rappvoll-, Schneeflocken- oder Fuchsvolltiger.

Im Durchschnitt liegt das Stockmaß zwischen 153 und 157 Zentimetern. Die Pferde, die dem modernen Typ entsprechend gezüchtet werden, ähneln einem Deutschen Sportpferd. Der barocke Typ ist insgesamt kräftiger im Bau, hat einen eher ramsnasigen Kopf und Hals wie auch Hinterhand sind muskulös. Die Hufe sind hart und gut geformt, das Deckhaar ist meistens sehr dick. Die Brust ist breit und der Rücken gut bemuskelt. Eine Besonderheit ist neben der Fellfärbung auch das „Menschenauge“: Knabstupper können aus einer Perspektive in verschiedene Richtungen blicken.

Charakter 

Dem vielseitigen Knapstrupper wird ein facettenreicher Charakter nachgesagt: er gilt als menschenbezogene, loyale Persönlichkeit, die gelehrig, intelligent und ausgeglichen ist, bei „schlechter“ Haltung andererseits aber auch als stur und eigenwillig beschrieben wird. Die meisten Tiere bestechen aber durch eine beruhigende Nervenstärke, Ausdauer und Ehrgeiz und sind zur Robusthaltung geeignet.

Besonderheiten

Neben dem Pferd aus Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker „Pippi Langstrumpf“ ist auch das Wappentier der Niedersachsen ein echter (weißgeborener) Knabstrupper.

Sportarten

Der Knabstrupper zählt zu den vielseitigsten Pferderassen, die es gibt. Mit einem leichten, freien und oft kniehohen Bewegungsablauf sind die Tiere prädestiniert für die Hohe Schule und eignen sich als Dressur- und Reit- oder Voltigierpferd. Je nach Typ und Zuchtrichtung findet man Knabstrupper auch in der Therapie, im Zirkus oder als Fahrpferd.

 

Pa-do präsentiert neue Mattes-Kollektion

Die neue Mattes-Kollektion von Pa-do ist da. Pünktlich zur beginnenden Reitsaison bringt der traditionsreiche Hersteller Mattes hochwertige Lammfellprodukte in neuem Design und bewährter Qualität auf den Markt. Luxuriöse Dressur-Schabracken, funktionale asymmetrische Kurzgurte und hervorragend verarbeitete Ohrenklappen sind ab sofort in den Trendfarben brombeer und orange-taupe erhältlich. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Produkten und Bilder sehen Sie hier und hier.

Copyright E.A. Mattes/ Foto von Julia Wentscher

Mit dieser erstklassigen Reitausstattung machen Sie sich nicht nur selbst eine Freude. Mindestens ebenso wichtig ist, dass Ihr Pferd vom natürlichen Material Lammfell und den umfangreichen Erfahrungen ausgewiesener Reitsportexperten profitiert. Das in der Mattesmanufaktur gegerbte und bis zum fertigen Produkt weiterverarbeitete Lammfell vereint besten Tragekomfort und unkomplizierte Handhabung mit dauerhafter Qualität und den gesundheitlichen und praktischen Ansprüchen von Pferd und Reiter. Das  Naturprodukt Lammfell ist leicht, verhindert aufgrund seiner optimalen Druckverteilung Verletzungen durch Wundreiben und ist waschbar. Die Lammfellprodukte von Mattes sind in jeder Hinsicht eine empfehlenswerte Investition, die sich bei jedem Ausritt auszahlt.

Lesetip

>> Vorstellung der Firma Mattes

>> Alle Produkte von Mattes

 

Pferdepflege – von Kopf bis Huf

Pferde brauchen Pflege. Das gilt besonders, wenn sie im Stall gehalten und häufig geritten werden. Bei Pferden, die das ganze Jahr über im Offenstall und auf der Weide leben, sorgen Sonne, Wind, Regen und das Wälzen für Sauberkeit und Fellpflege.
Reitpferde, die häufig trainiert werden, produzieren Schweiß. Besonders im Stall verstopfen dann Staub und Schmutz die Poren und die Thermoregulation funktioniert nicht mehr richtig. Der Schmutz muss also mit der richtigen Pflege entfernt werden. Bei Tieren, die das Jahr über auf der Weide oder in Offenstallhaltung leben, reicht eine schonende Reinigung, um die wichtige Talgschicht nicht zu entfernen. Diese schützt die Vierbeiner nämlich vor Regen und Kälte.

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Frieren Pferde? – Thermoregulation als Schutz vor Kälte und Hitze

Komforttemperatur
Sobald die kalte Jahreszeit anbricht, schützen wir Menschen uns mit warmer Kleidung.
Das Kälteempfinden von Pferden ist aber ein anderes. Die meisten Rassen verkraften Temperaturunterschiede von bis zu 40 Grad Celsius. Ihre Komforttemperatur liegt zwischen minus 15 und plus 25 Grad. Optimal sind fünf Grad über null bei trockener Kälte.

Thermoregulation
Dabei gibt es verschiedene Verhaltensweisen und Mechanismen, mit denen Pferde z.B. auf kalte Außentemperaturen reagieren. Die Fähigkeit zur Anpassung an Temperaturschwankungen nennt man Thermoregulation.

Haut, Fellwechsel, Arterien und Schweißdrüsen
Dazu gehören die Funktionsweise und Stärke der Haut als Isolationsschicht, der Fellwechsel (Sommer- und Winterfell), die Verengung bzw. Erweiterung der Arterien und schließlich Schweißdrüsen, deren Tätigkeit durch Muskelarbeit ausgelöst wird. Zudem benötigen Pferde zur funktionierenden Thermoregulation mehr Energie. Sie fressen sich dafür einen Vorrat an.
Was Pferden zusetzen kann, ist lang anhaltende Nässe bei gleichzeitigem (kalten) Wind und einem fehlenden Unterstand. Normalerweise sind die Körperhaare mit einer fettigen Substanz bedeckt, an der Regen und Schnee abperlen. Fehlt dieser Schutz, z.B. weil das Fell geschoren wurde, wird das Pferd „bis auf die Haut“ nass und kann frieren und sich Erkältungen zuziehen.

Anpassung an Temperaturschwankungen
Pferde sind Steppentiere und seit jeher Temperaturschwankungen mit Hitze und Kälte, gewohnt und entsprechend gut entwickelt ist ihre Fähigkeit zur Thermoregulation. Diese funktioniert auch heute, auch bei domestizierten Vierbeinern, ausgezeichnet. Und das umso besser, je artgerechter die Tiere gehalten werden.

Eindecken
Eindecken ist demzufolge selten notwendig, sofern die Tiere z.B. Offenstallhaltung gewöhnt sind.
Bei Fohlen ist allerdings die Kältetoleranz geringer als bei ausgewachsenen Pferden. Auch bei alten oder kranken Tieren kann die Thermoregulation beeinträchtigt sein und ein Schutz empfehlenswert.

Polo als Pferdesport

Polo ist eine traditionsreiche Pferdesportart, bei der vier Reiter je Team versuchen, einen Ball mithilfe eines langen Holzschlägers in das gegnerische Tor zu befördern. Das rasante Zusammenspiel zwischen Pferd, Reitern und Zuschauern ist vor allem in Argentinien und England beliebt.

Geschichte

Die Anfänge des Spiels liegen bereits vor 700 v. Chr. In Persien. Die Tibeter übernahmen den sportlichen Wettkampf zu Pferd aus China und nannten es „pulu“ (Ball). In Indien stationierte britische Kolonialtruppen brachten das Spiel zunächst nach England. 1859 wurde hier der erste Polo-Club gegründet, derzeit gibt es rund 50 Clubs, die meisten davon im Großraum London. Von England aus verbreitete sich das Spiel in die ganze Welt. Neben England, den Vereinigten Staaten und Südafrika gilt heute Argentinien als Hochburg des Sports. Hier finden die bedeutendsten Turniere statt, die erfolgreichsten Spieler stammen aus dem südamerikanischen Land.

Fünfmal war Polo zwischen 1900 und 1936 olympische Disziplin. In Deutschland ist die Zahl der aktiven Spieler mit rund 400 heute eher gering. Ballungszentren sind Hamburg sowie der Großraum Berlin-Brandenburg.

Grundregeln des Polo

Das Spielfeld, auf dem sich je vier Reiter zu Pferd begegnen, ist etwa 270 mal 180 Meter groß. Die beiden Torpfosten bestehen aus nachgebenden Weidenrohrpfosten, die einen Abstand von rund 7,30 Meter haben und nach oben offen sind. Ob ein Treffer gelandet wurde, geben Torrichter hinter den Toren mit geschwenkter Fahne an.

Die effektive Spieldauer beträgt gewöhnlich 30 Minuten bis zu einer Stunde. Diese ist in einzelne Abschnitte von siebeneinhalb Minuten, den sogenannten Chukkas, unterteilt. Zur Schonung der stark beanspruchten Pferde werden nach jedem Spielabschnitt die Tiere gewechselt. Demnach benötigt ein Spieler für jedes Turnier mindestens zwei Pferde.

Polo-Pferde

Prinzipiell darf jedes beliebige Pferd am Polosport teilnehmen. Überwiegend werden aber speziell für dessen Anforderungen gezüchtete Polo-Ponys eingesetzt. Die größte Zucht befindet sich in Argentinien. Hier wurde das argentinische Landpferd mit englischen Vollblütern gekreuzt. Das Stockmaß dieser besonders schnellen und zähen Tiere beträgt durchschnittlich 1,56 Meter.

Hohe Verletzungsgefahr

Polo birgt ein erhöhtes Verletzungsrisiko für Pferde und Reiter. Schnelle, ruckartige Bewegungsabläufe und das Hantieren mit Holzschlägern und Ball im Gedränge führen regelmäßig zu Stürzen und Schlagverletzungen. Besonders die Pferdebeine, aber auch Köpfe von Pferd und Reiter sind betroffen. Eine schützende Ausstattung ist daher unerlässlich.

Ausstattung für Polo-Spieler

Für den Reiter ist mindestens ein Helm vorgeschrieben. Daneben sollte er sich mit gepolsterten Lederknieschonern, speziellen Polostiefeln und verstärkten Handschuhen vor Schlägen schützen.

Die Pferde werden wegen der im Spielverlauf notwendigen Kontrolle oft stark gezäumt. Geläufig ist die Verwendung von Doppel-, Schlauf- und zusätzlichen Hilfszügeln.

Die Pferdebeine werden mit Bandagen und Gamaschen geschützt, unter Umständen kommen zusätzich Sehnenschoner und weitere Hilfsmittel zum Einsatz.

Der Schweif wird ebenfalls bandagiert, damit sich weder Ball noch Holzschläger darin verfangen können und eine gute Sicht gewährleistet ist. Aus dem gleichen Grund werden die Mähnen kurz geschoren.

Aktive Zuschauer

Zur Halbzeitpause werden beim Polo auch die Zuschauer auf das Spielfeld gebeten. Beim sogenannten „Tread in“ treten sie die während des rasanten Spiels losgelösten Rasenstücke wieder in den Boden ein. Dieses gemeinsame Prozedere gilt als gesellschaftliches Highlight bei jedem Poloturnier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Distanzreiten

Distanzreiten (engl. Endurance Riding) ist quasi der Marathon für Pferd und Reiter und gewinnt immer mehr Anhänger. Auf unterschiedlichem Gelände werden so schnell wie möglich weite Strecken zurückgelegt, wobei die Gesundheit des Pferdes vor, während und nach dem Wettbewerb tierärztlich kontrolliert wird. Pferde, die bei diesen Untersuchungen für reituntauglich erklärt werden, scheiden – zum Schutz ihrer Gesundheit – aus.

Für den Reiter liegt die Herausforderung beim Ausdauerreiten also unter anderem darin, Kondition, Tempo, Reitfreude und Reitweise seines Pferdes richtig einzuschätzen. Die gemeinsam unternommene Anstrengung schweißt Pferd und Reiter  zusammen, was auch einen Teil des Reizes dieses Abenteuers ausmacht.

Einfache Regeln

Die Streckenlänge beim Distanzreiten variiert zwischen etwa 25km und harten 160km, die innerhalb von 24 Stunden zurückgelegt werden müssen. Letztere bedürfen in der Regel eines mehrjährigen intensiven Trainings. Pferde und Ponys müssen für die Wettbewerbsteilnahme bei kürzeren und mittleren Strecken mindestens fünf Jahre alt sein, für das Zurücklegen längerer Strecken (Goldkategorie) mindestens 7 Jahre. Bei allen Distanzreit-Wettbewerben wird ein Mindesttempo vorgegeben, das nicht unterschritten werden darf.

Geschichte

Dass Pferde weite Distanzen zurücklegen, ist in der Geschichte nicht neu. Berittene Botendienste gab es bei den alten Persern und unter Dschingis Khan. Die Herausforderungen für Tiere und Reiter waren vergleichbar mit der später entwickelten Disziplin des Distanzreitens. 1892 fand der erste offizielle Wettkampf statt. Geritten wurde die Strecke zwischen Wien und Berlin, ein Wettstreit zwischen den Kaisern Wilhelm II und Franz Josef von Österreich über 570 km. Die traurige Bilanz der Strapaze: 25 verendete Pferde.
 Auch andere europäische Wettkämpfe dieser Art wurden zur Tortur und hinterließen viele tote Tiere.

In Deutschland etablierte Equitana-Gründer Wolf Kröber das Distanzreiten Anfang der 1970er Jahre. Mehrere Pferde starben bei diesen 50km-Ritten. Seitdem haben sich die Regeln zum Schutz der Tiere erheblich verbessert, weshalb heute die Gesundheit der Pferde oberste Priorität hat.

Geeignete Rassen

Grundsätzlich dürfen alle Pferderassen bei Distanzritten mitreiten. Bestimmte Merkmale bzw. trainierte Eigenschaften sind aber erstrebenswert. Generell sind Kampfgeist, Mut, Nervenstärke, Ausdauer und Schnelligkeit gefragt, sowie die Fähigkeit, sich in kurzer Zeit entspannen und erholen zu können. Dazu gehört beispielsweise auch, trinken oder fressen zu können, sobald Gelegenheit dazu ist.

Vom Körperbau und der Kondition her sind Arabische Pferde besonders gut für langes Reiten geeignet, was sich durch ihre Entwicklungsgeschichte erklärt. In Amerika sind daneben auch Mustangs bewährt.

In Deutschland starten hingegen viele „untypische“ Rassen wie Traber oder verschiedene Ponyrassen. Erfahrungsgemäß bringen jedoch meist kleinere, hochblütige Pferde die besten Voraussetzungen für diese Disziplin mit.

Im Trab

Meist wird im schnellen Trab geritten, je nach Bodenbeschaffenheit und Kondition unterbrochen vom Laufen im Galopp oder im Schritttempo. Entscheidend ist ein guter Bewegungsablauf mit langen, bodendeckenden Schritten. Dieser ist selbstredend vom Körperbau der Tiere abhängig.

Anforderungen an den Reiter

Auch wenn es beim Überwinden langer Distanzen um Schnelligkeit geht, liegt der Reiz dieser Sportart für viele im glücklichen Ankommen. Anfänger beginnen mit kürzeren Strecken, bei denen nicht die Gefahr einer Überforderung ihres Pferdes oder ihrer selbst besteht. Langstrecken hingegen stellen hohe Anforderungen an Fitness und Ausdauer des Reiters. Auch während vieler Stunden im Sattel sind ein gut ausbalancierter Sitz, harmonische Bewegungen und Entspannungsfähigkeit Voraussetzung. Des Weiteren muss der Reiter sein Pferd genau kennen, um dessen Gemütslage und Kondition einschätzen zu können. Und er muss bereit sein, im Zweifel das Rennen für das Pferd aufzugeben.

Ausrüstung

Die Ausrüstung des Pferdes ist gemäß Reglement nahezu freigestellt, sie muss lediglich verkehrssicher sein. Anfängern genügt ein Vielseitigkeitssattel. Hierbei sollte der Reiter aber zwingend einen scheuerfreien Sattel bzw. Sattelgurt wählen, der Druckstellen vermeidet. Eine polsternde Sattelunterlage und Vorderzeug schützen den Pferderücken vor Druck und verhindern ein Verrutschen des Sattels. Gerade beim schweißtreibenden Distanzreiten ist der Einsatz von Equipment mit Lammfell ratsam. Dieses ist leicht, wirkt bei Bedarf kühlend oder wärmend, hat hervorragende polsternde Eigenschaften und transportiert Nässe schnell nach außen. Zudem lässt es sich leicht reinigen.