Steckbrief: Knabstrupper

Der Knabstrupper ist die nachweislich älteste Pferderasse Dänemarks. In der Periode des Barocks zählte das auffällige „Pippi Langstrumpf“-Warmblut zu den begehrtesten der Welt und war Lieblingspferd von Kaisern und Königen.

Herkunft

Der Knabstrupper stammt aus Dänemark und ist ein Nachfahre der sogenannten königlichen Frederiksborger Rasse, die ihre Blüte während der Barockzeit (16. bis 17. Jahrhundert) hatte.

Nach dem Ende des königlichen Gestüts und aufgrund veränderter Notwendigkeiten und Ansprüche an ein Pferd, begann eine lange Zeit diverser Einkreuzungen, Rückschläge und neuerlicher Zuchtversuche. Demzufolge gibt es heute kein geschlossenes Zuchtbuch der Rasse und vielfältige Varianten.

Allen gemein sind aber die auffälligen verschiedenartigen Zeichnungen, die die Beliebtheit vor allem im prunkvollen und üppigen Barock erklärt. Kaiser und Könige ließen sich die Pferde vor die Kutsche spannen, die sie zur eigenen Krönung brachte.

Heute gibt es zwei Zuchtlinien: zum einen wird insbesondere in Deutschland versucht, die barocke Rasse aufleben zu lassen. Daneben wird unter viel Warmbluteinfluss vor allem in Dänemark der moderne Typ mit den Anforderungen an ein Reitpferd gezüchtet. Knabstrupper sind auch heute noch eine kostbare Seltenheit. Ihr Bestand beläuft sich auf wenige hundert Zuchttiere, die genetisch von der ursprünglichen Frederiksborger Rasse abstammen.

Aussehen

Der vergleichsweise geringe Bestand der Rasse unterscheidet sich äußerlich bis auf die besondere Tigerscheckenfärbung erheblich. Dabei unterscheidet man wenige Grundvarianten, z.B. Rappvoll-, Schneeflocken- oder Fuchsvolltiger.

Im Durchschnitt liegt das Stockmaß zwischen 153 und 157 Zentimetern. Die Pferde, die dem modernen Typ entsprechend gezüchtet werden, ähneln einem Deutschen Sportpferd. Der barocke Typ ist insgesamt kräftiger im Bau, hat einen eher ramsnasigen Kopf und Hals wie auch Hinterhand sind muskulös. Die Hufe sind hart und gut geformt, das Deckhaar ist meistens sehr dick. Die Brust ist breit und der Rücken gut bemuskelt. Eine Besonderheit ist neben der Fellfärbung auch das „Menschenauge“: Knabstupper können aus einer Perspektive in verschiedene Richtungen blicken.

Charakter 

Dem vielseitigen Knapstrupper wird ein facettenreicher Charakter nachgesagt: er gilt als menschenbezogene, loyale Persönlichkeit, die gelehrig, intelligent und ausgeglichen ist, bei „schlechter“ Haltung andererseits aber auch als stur und eigenwillig beschrieben wird. Die meisten Tiere bestechen aber durch eine beruhigende Nervenstärke, Ausdauer und Ehrgeiz und sind zur Robusthaltung geeignet.

Besonderheiten

Neben dem Pferd aus Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker „Pippi Langstrumpf“ ist auch das Wappentier der Niedersachsen ein echter (weißgeborener) Knabstrupper.

Sportarten

Der Knabstrupper zählt zu den vielseitigsten Pferderassen, die es gibt. Mit einem leichten, freien und oft kniehohen Bewegungsablauf sind die Tiere prädestiniert für die Hohe Schule und eignen sich als Dressur- und Reit- oder Voltigierpferd. Je nach Typ und Zuchtrichtung findet man Knabstrupper auch in der Therapie, im Zirkus oder als Fahrpferd.