Steckbrief: Andalusier

Name:

Andalusier nennt man landläufig alle in Spanien gezüchteten iberischen Pferde. Nicht zu den Andalusiern zählt die „Pura Raza Espanola“ (PRE) mit rein spanischem Blut. Deren Zuchtbuch wird vom Verteidigungsministerium verwaltet.

Herkunft:

Namensgebend für die Warmblüter ist Andalusien, der vergleichsweite dünn besiedelte Südosten Spaniens mit der Sierra Nevada und ihren verschneiten Bergen.

Schon vor Jahrhunderten vermischten sich dort iberische Rassen mit Berberpferden, die vermutlich über die Straße von Gibraltar auf die iberische Halbinsel gelangten. Mit der Eroberung durch die Mauren brachten Araber orientalischen Einfluss nach Andalusien. Später wurde auch vermehrt das Englische Vollblut in der Zucht der Andalusier eingesetzt. Zentren der spanischen Pferdezucht liegen auch heute im Südosten Spaniens: in Jerez de la Frontera, in Cordoba und in Sevilla. Verbreitet ist die Rasse weltweit.

Aussehen:

Anmutig, muskukös, kompakt, leichtfüßig. Diese Attribute machen den mittelgroßen Andalusier (Widerristhöhe um 160 cm) mit den lebhaften Augen und dem wachen Blick sehr beliebt. Schimmel überwiegen im Vergleich zu Rappen, Braunen und Füchsen und verfügen mit dichter Mähne und langem dichtem Schweif über eine enorme Ausstrahlung. Davon kann man sich beispielsweise in der „Königlichen Spanischen Hofreitschule“ in Jerez de la Frontera überzeugen.

Charakter:

Die Pferderasse gilt als ruhig, intelligent und lernwillig und bringt eine besondere Dressurbegabung bis hin zur Hohen Schule mit. Die starken und ausdauernden Spanier bauen schnell eine Bindung zu ihrem Reiter auf, Fremden gegenüber treten sie zunächst jedoch zurückhaltend gegenüber.

Sportarten:

Leichte, stolze Bewegunge, ein ausdrucksvoller Schritt, hoher schwungvoller Trab und ein weicher, langsamer Galopp paaren sich mit dem noblen Charakter des Andalusiers.  Diese Mischung und der sprühende Ausdruck sind hervorragende Voraussetzungen für die Dressur bis hin zur Hohen Schule. Auch in Deutschland schätzen immer mehr Freizeitreiter den eleganten Spanier. Der Andalusier ist aber nicht nur ein beliebtes Reit- und Dressurpferd, sondern auch ein feuriges Showtalent.

Dressurreiten

Die Dressur ist die Grundlage jeder Ausbildung eines Pferdes. Das Ziel des Dressurreitens ist es, das Pferd mit geringen Anweisungen zum Ausführen bestimmter Aufgaben zu führen. Dabei werden die natürlichen Bewegungen und Veranlagungen des Tieres gefördert. Diese Gymnastizierung hat so einerseits ein folgsames, „durchlässiges“ Pferd zum Ziel und ist andererseits wichtig für die Muskulatur, Beweglichkeit und Gesunderhaltung des Tieres.

Sport

Das Dressurreiten ist eine eigene Disziplin im Pferdesport, bei dem verschiedene Aufgaben in den  Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp absolviert werden – sowohl vorwärts, seitwärts oder sogar rückwärts. Besonders schwierige Abläufe heißen z. B. Traversalen, Piaffen oder Passagen, die bestenfalls mit wenigen Hilfen exakt ausgeführt werden.

Herkunft

Seit 1912 gehört Dressurreiten zu den olympischen Disziplinen. Der Sport etablierte sich im 19. Jahrhundert, als – ausschließlich – Offiziere ihr reiterliches Können im sportlichen Wettkampf miteinander maßen. Das heutige Reglement basiert auf den Anforderungen der damaligen europäischen Kavallerien.

Geeignete Rassen

Für das Dressurreiten eignen sich sämtliche Pferderassen, zumal die Übungen, wie schon erwähnt, wichtig für Beweglichkeit und Gesundheit der Tiere sind. Gute Voraussetzung ist ein athletisches, gut bemuskeltes Pferd mit gutem Gangwerk und Raumgriff. Für die höheren Klassen empfiehlt sich ein Warmblut.

Der Reiter

Mit Einfühlsamkeit, Ruhe und Gelassenheit schaffen Sie eine vertrauensvolle Basis für die Dressur-Arbeit. Wichtig ist daneben ein korrekter Reitersitz. Damit ist schon die Grundlage für ein erfolgreiches und freudvolles Gymnastizieren gegeben.