Springreiten

16. Reit- und Springturnier 2010Was ist das?
Beim Springreiten absolvieren Pferd und Reiter einen Hindernis-Parcours in einer zuvor festgelegten Reihenfolge in den Grundgangarten. Natürliche oder künstliche Hindernisse wie Gräben, Wassergräben, Wälle, Stangen oder Strohballen werden mit Steilsprüngen oder Hochweitsprüngen überwunden.
Man unterscheidet nach Einzelsprüngen, Kombinationen oder nach Distanzen. Bei den verschiedenen Springklassen wird nach Höhe und Schwierigkeitsgrad der Sprünge unterschieden.

Voraussetzungen beim Pferd
Wer sein Pferd regelmäßig mit Dressurreitübungen gymnastiziert und ein vertrauensvolles Verhältnis zu seinem Partner hat, hat schon wichtige Voraussetzungen für das Springen geschaffen. Je jünger das Pferd ist, desto mehr Mut und Freude bringt es in der Regel für erste kleinere Sprünge auf. Vom Körperbau her eignen sich gesunde Tiere mit einer kräftigen Hinterhandmuskulatur.
Ihr Pferd sollte sehr aufmerksam auf Hilfen und Befehle reagieren können.

Der Entlastungssitz
Auch der Reiter/die Reiterin sollte Erfahrungen im Umgang mit Pferden haben und beispielsweise die Grundgangarten, auch das Galoppieren, beherrschen. Besonders wichtig ist der korrekte Sitz auf dem Sattel, der sogenannte Entlastungssitz. Nur mit einem gut ausbalancierten Sitz können Sie ihr Pferd beim Sprung optimal unterstützen, das Gewicht gut abfedern und die Wirbelsäule schonen.

Mut und Vertrauen
Reaktionsschnelligkeit und Mut zum Springen braucht nicht nur das Pferd, sondern auch sein Reiter. Auch die geringste Unsicherheit lässt ihren Partner zögern. Mut, Können und Zuversicht erlangen Sie nur durch einfühlsames und geduldiges Üben. Durch eine falsche Reittechnik kann es passieren, dass das Pferd springunfreudig wird. Es ist recht schwierig, das Vertrauen eines solchen sogenannten „sauren“ Tieres wieder zu gewinnen.

Turnierspringen und Prüfungen
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gibt es Springturniere in der Art, wie wir sie heute kennen. Sprangen Männer und Frauen zu Beginn in getrennten Kategorien, treten sie seit 1975 bei Welt- und Europameisterschaften in gleichen Kategorien gegeneinander an.
Bei den Prüfungen unterscheidet man Springprüfung, Stilspringen und die Springpferdeprüfung. Bei der Springprüfung wird nach Fehlern, Zeit oder einer Kombination aus beidem gewertet. Beim Stilspringen versucht der Reiter, die höchste Wertnote 10 zu erhalten. Abzüge gibt es beispielsweise für Abwürfe, Verweigerungen oder sonstigen „Ungehorsam“ des Pferdes. Zum Stil gehört auch der möglichst leichte Sitz des Reiters und eine ausgewogene Gangart (Innengalopp) des Tieres.
Die Springpferdeprüfung absolvieren junge Pferde (bis sechs Jahre), um die Eignung als Springpferd festzustellen. Auch hier reicht die Wertskala von 0 bis 10.