Steckbrief: Tinker

Name:

Der Tinker  (auch Irish Tinker oder Gypsy Cob) zählt zu den zehn beliebtesten Pferderassen in Deutschland.

Herkunft:

Der Name Tinker bedeutet soviel wie „Kesselflicker“. Das war die Bezeichnung der bevorzugten Pferde des fahrenden Volkes, der Zigeuner und eben der Kesselflicker im Großbritannien und Irland der vorigen Jahrhunderte. Es fand keine systematische Züchtung statt, aber den Travellern kam es auf kräftige, ausdauernde Zugtiere an. Dabei war das Aussehen der meist mehrfarbigen Tiere zweitrangig. Einfarbige Rassen wurden zudem zeitweise von Vertretern der höheren Gesellschaftsschichten bevorzugt und waren entsprechend teuer. Berühmte Tinkermärkte finden jährlich bereits seit dem Jahr 1685 in England und in Irland statt.

Erst in den 1990er Jahren gewann der Tinker vor allem in Deutschland viele Anhänger, in der Folge entwickelte sich auch der erste Zuchtverband.

Aussehen:

Typisch für den kaltblutgeprägten Tinker ist das üppige Fell, der sogenannte Kötenbehang, an den Fesseln. Die Statur ist kompakt, kräftig und muskulös. Die Arbeitspferde haben einen starkknochigen Körperbau und sind häufig ramsköpfig.

Sowohl in der Größe als auch farblich variieren die Tiere sehr. Die Widerristhöhe kann zwischen 135 und 170cm liegen, es dominieren Schecken.

Charakter: 

Die robusten und leichtfuttrigen Tiere gelten grundsätzlich als gutwillig, ruhig und freundlich, als menschenbezogen mit einem gesunden Sozialverhalten. Hinter ihrem ausgeglichenen Charakter verbirgt sich aber gelegentlich auch ein Funken Sturheit. Intelligenz und Neugier erlauben aber ein angenehmes Arbeiten und Reiten mit den sanften und nervenstarken Pferden.

Besonderheiten:

Eine Besonderheit ist der Name Tinkerhorse an sich, bedeutete er doch ursprünglich wenig schmeichelhaft etwa „Klepper“ und wertete Tiere und ihre Besitzer, die umherziehenden Kesselflicker, ab.

Inzwischen zählt der Tinker aber zu den beliebtesten Pferderassen in Deutschland und zum wichtigen Exportgut Irlands.

Sportarten:

Tinker sind aufgrund ihrer Unermüdlichkeit und ihrer Genügsamkeit hervorragende Zug- und Reitpferde, und vor allem im Freizeitbereich beliebt. Für den Turniersport, z. B. als Dressur- oder Springpferd, eignen sie sich weniger. Seine Charaktereigenschaften machen das sympathische Tier zum geschätzten Partner im Freizeitbereich und prädestinieren es als Therapiepferd.