Das Mecklenburger Warmblut ist eine deutsche Pferderasse. Äußerlich ähnelt es dem Hannoveraner, ist allerdings kleiner, gedrungener und weniger bekannt.
Herkunft
Seit 1812 wir die Rasse im Mecklenburger Gestüt Redefin, im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns, gezüchtet. Die Pferde aus bäuerlichem Besitz wurden zunächst mit englischen Vollbluthengsten gekreuzt und in der Folge zu leicht. Um dies auszugleichen, setzte man über mehrere Jahrzehnte hinweg Kaltbluthengste ein mit dem Ergebnis, dass eine Weiterzucht beinahe unmöglich wurde. Ab Ende des 19. Jahrhunderts gelang durch eine dosierte Einkreuzung von Warmblütern und Trakehnern die Durchsetzung einer „ordentlichen“ und erfolgreichen Zuchtordnung, die bis heute fortgesetzt werden konnte. Im historischen und 1993 sanierten Landgestüt in Redefin gab es im Jahr 2007 70 Zuchthengste. Die Anlage mit seinen jährlichen Hengstparaden ist heute ein Kulturstandort und touristischer Anziehungspunkt in Mecklenburg-Vorpommern.
Aussehen
Mecklenburger sind mit einem Stockmaß zwischen 150 und 170 Zentimetern mittelgroß und damit etwas kleiner und kompakter als die ihnen im Körperbau ähnlichen Hannoveraner. Sie sind insgesamt gut bemuskelt und haben stabile Knochen, die die durch die Zucht verlangte schwungvollen Bewegungen ermöglichen. Die sportlichen und ansehnlichen Tiere haben einen aufmerksamen Ausdruck und ein insgesamt ausgewogenes Exterieur. Die meisten Mecklenburger sind braun oder fuchsfarben. Erlaubt sind aber auch alle anderen Farben und Abzeichen.
Charakter
Mecklenburger Warmblutpferde sind bereit zur Leistung und sehr arbeitswillig. Menschen gegenüber zeigen sie sich freundlich und gutmütig, weshalb sie zu den beliebtesten deutschen Reitpferden gehören. Im Umgang sind Mecklenburger allgemein sehr angenehm. Gleichzeitig sind sie insbesondere im Sport und beim Training sehr energisch, temperamentvoll und vielfältig. Sie verfügen über ein stabiles Nervenkostüm, das sie zu exzellenten Springern macht.
Sportarten
Wurden Mecklenburger Warmblutpferde früher in der Kavallerie eingesetzt, haben sie sich bis heute zu beliebten Reitsportpferden entwickelt. Sie eignen sich sowohl für den Dressurbereich als auch für den Springsport hervorragend, wobei ihre durch die Zucht erzielte Vorliebe und Begabung im Springsport liegt. Daneben sind sie auch als leichtes Kutschpferd einsetzbar.
Besonderheiten
Die Verbreitung des Mecklenburger Warmbluts ist recht gering. Der aktuelle Bestand wird in Deutschland auf etwa 1.500 Tiere geschätzt. In der DDR wurde die Rasse als Springpferd gezüchtet, das mit der Reitsportkonkurrenz mithalten konnte. Auf dieser Grundlage gingen bis heute einige sehr erfolgreiche Turnierspringpferde hervor.
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