Steckbrief: Berber

BerberSteckbrief:  Der Berber

Name:

Der Berber ist die älteste kultivierte Pferderasse des Mittelmeerraums.

Herkunft:

Nordafrika. Der Ursprung des Berbers reicht bis in das zweite Jahrtausend v. Chr. zurück.  In der wechselvollen Geschichte erlebte die Rasse jahrhundertelange Blütezeiten, inzwischen jedoch  liegt die Anzahl der Tiere Schätzungen zufolge bei 2500.

Im antiken Griechenland, während der Römerzeit und das gesamte Mittelalter hindurch galten die Pferde aus Nordafrika als begehrte Kriegsbeute.

Berber zählten  – neben den ihnen eng verwandten Iberern – auch zu den ersten Tieren, die nach 1492 nach Amerika gelangten. Bis heute gründen sich daher sämtliche amerikanische Pferderassen auf Berber und Iberer. Auch der süditalienische Neapolitaner entstand 1220 aus schwarzen Berberhengsten und –stuten.

Ebenfalls ein Berberhengst (Godolphin Barb) gehört zu einem der drei Rassebegründer des Englischen Vollblutes.

Während der Kolonialisierung Nordafrikas durch die Franzosen wurde die Bevölkerung genötigt, ihre einheimischen Berber mit Araber-Pferden zu verkreuzen.  Diese waren die bevorzugte Rasse der französischen Kavallerie.  Nur vereinzelt konnten kleine, reinrassige Berberzuchten im Hinterland weitergeführt werden. Seit 1988 versucht der Verband Weltorganisation des Berberpferdes die Rasse zu schützen und zahlenmäßig zu stärken.

Aussehen:

Berber sind überwiegend Schimmel. Rappen und andere Farben findet man seltener.  Die edlen Tiere sind mit einem Stockmaß von 145 und 160 cm mittelgroß.  Mit seinem kurzen, kräftigen Hals, steilen Schultern, dem kurzen, tragfähigen Rücken, und einem eher schmalen, aber tiefen Rumpf ähnelt der Berber dem iberischen Pferd. Dies belegt die enge Verwandtschaft der beiden Rassen.  Der tiefe Schweifansatz und harte, widerstandsfähige Beine mit Hufen von herausragender Qualität sind typische Merkmale des Berbers.

Charakter:

Nicht umsonst war der Berber über Jahrhunderte hinweg begehrte Kriegsbeute und beliebt als Kavalleriepferd sowie zur Veredelung anderer Rassen.  In Büchern von Reitmeistern vom 16. bis zum 19. Jahrhundert werden durchgängig Härte, Mut und „schöne Bewegungen“ des Berbers gelobt. Vor allem in England nutzte man die sportlichen Eigenschaften der Rasse, um Pferde für Rennen und für die Jagd zu züchten.

Schnelligkeit, Ausdauer und Leistungsbereitschaft paaren sich auch heute noch mit Zähigkeit, Genügsamkeit und Robustheit.  Die temperamentvollen Tiere gelten zudem gleichzeitig als mutig und sensibel und beweisen ihre soziale Bindungsfähigkeit durch große Treue zu ihrem Besitzer.

Besonderheiten:

In ihren nordafrikanischen Ursprungsländern werden Berber heute als Reitpferde für die Volkssport-Shows Fantasia eingesetzt.

Sportarten:

Der leistungsbereite Berber ist hervorragend als Rennpferd für kurze Distanzen geeignet. Mit hoher Trittsicherheit in sämtlichen Gangarten und schönen, flüssigen Bewegungen absolviert es ebenso Distanzritte im Gelände. Seine Rittigkeit macht ihn zum beliebten Partner im Sport- und Freizeitbereich.  Seltener findet man Berber im Spring- oder Westernsport.