Wanderreiten

11456386_s[1]Als Wanderreiten bezeichnet man mehrtägige bis mehrwöchige Wanderungen zu Pferd. Dabei reitet man allein oder als Gruppe. Auf jeden Fall stehen das gemeinsame Naturerlebnis und die intensive Zeit mit seinem Pferd im Vordergrund. Hauptgangart ist der Schritt, oft geht der Reiter aber auch ein gutes Stück neben seinem Pferd, um es zu entlasten. Im Gegensatz zum Distanzreiten kommt es also keineswegs auf das möglichst schnelle Erreichen eines Zieles an. Wanderreiten könnte man demnach auch als erholsamen, gesunden Abenteuerurlaub bezeichnen.

Vorteile des Wanderreitens

Wanderreiter schätzen das Reiten durch abwechslungsreiche Landschaften fernab vom Alltag und lernen bei diesen Ausritten Gleichgesinnte kennen, woraus sich oft bleibende Freundschaften entwickeln. Durch die gemeinsam verbrachte Zeit lernen sich Pferd und Reiter intensiv kennen und schätzen. Zudem entspricht Wanderreiten dem Naturell der Lauftiere. Jeder Tag, jeder Weg bringt neue Herausforderungen und Genüsse, was das Selbstvertrauen von Pferd und Reiter gleichermaßen stärkt.

Organisation: Karten und Unterkünfte

Man kann Wanderritte mitsamt Wegführung und Übernachtungen selbst – allein oder als Gruppe – organisieren oder sich an eine geführte Gruppe anschließen. Die Infrastruktur für mehrtägige Ritte ist in Deutschland gut ausgebaut. Es gibt spezielle Reitwanderkarten, in denen geprüfte Wege mit Übernachtungsmöglichkeiten, Wegbeschaffenheiten, Höhenlagen, Futterstationen und anderen notwendigen Informationen ablesbar sind. In elektronischer Form gibt es beispielsweise eine kostenlose Karte von „OpenStreetMap“ für die Benutzung auf einem GPS-Gerät.

Weiterhin unterstützen viele Netzwerke die Tourenplanung mit Tipps zu Unterkünften und Verpflegung. Wanderreiter übernachten vorzugsweise unter freiem Himmel, bei Bauern, in Zelten oder Pferdehöfen. Das Gepäck wird meist in Satteltaschen untergebracht oder bei organisierten Reisen auch separat transportiert.

Voraussetzungen Pferd

Pferd und Reiter sollten eine gute Bindung haben. Ein gehorsames und verkehrssicheres Pferd sind für die Gesundheit beider notwendig. Konditionstraining und das Reiten im Straßenverkehr ebenso wie im offenen Gelände mit Geröll, schmalen Pfaden oder Gewässern sollten weder für Pferd noch für den Reiter Neuland sein.

Von der Statur her braucht ein Pferd zum Wanderreiten einen tragfähigen Rücken und gesunde Beine. Ein stabiles Fundament bringen z. B. naturbelassene Reitpferderassen mit, Kleinpferde, Araber, aber auch Warmblüter.

Voraussetzungen Reiter

Für einen erholsamen Ritt sollte der Wanderreiter sich vom Leistungsgedanken lösen können und bereit sein, auf Komfort zu verzichten und die Natur gemeinsam mit seinem vierbeinigen Freund zu genießen. Er sollte ebenfalls in guter körperlicher Verfassung für die täglichen, mehrstündigen Ritte sein. Des Weiteren sind Karten- und Kompasskunde sowie Kenntnisse in Erster Hilfe nützlich.

Ausrüstung

Bei mehrtägigen Ritten ist zunächst eine verkehrssichere Ausrüstung notwendig. Als Sattel eignet sich beispielsweise der komfortable und leichte „Holu Horse“ Lammfell Fellsattel „Liberty“. Hinzu kommen Sattel- und Packtaschen, ein Zelt, Kochgeräte, Notschlagszeug und Dinge, die man z. B. auch beim Camping benötigt. Das gesamte Gepäck sollte dennoch leicht sein. Zum einen wird der Rücken des Pferdes geschont und zum anderen bestünde ansonsten womöglich die Gefahr, den Zweck des Wanderreitens – das naturnahe Abenteuererleben – zu versäumen.