Steckbrief: Tinker

Name:

Der Tinker  (auch Irish Tinker oder Gypsy Cob) zählt zu den zehn beliebtesten Pferderassen in Deutschland.

Herkunft:

Der Name Tinker bedeutet soviel wie „Kesselflicker“. Das war die Bezeichnung der bevorzugten Pferde des fahrenden Volkes, der Zigeuner und eben der Kesselflicker im Großbritannien und Irland der vorigen Jahrhunderte. Es fand keine systematische Züchtung statt, aber den Travellern kam es auf kräftige, ausdauernde Zugtiere an. Dabei war das Aussehen der meist mehrfarbigen Tiere zweitrangig. Einfarbige Rassen wurden zudem zeitweise von Vertretern der höheren Gesellschaftsschichten bevorzugt und waren entsprechend teuer. Berühmte Tinkermärkte finden jährlich bereits seit dem Jahr 1685 in England und in Irland statt.

Erst in den 1990er Jahren gewann der Tinker vor allem in Deutschland viele Anhänger, in der Folge entwickelte sich auch der erste Zuchtverband.

Aussehen:

Typisch für den kaltblutgeprägten Tinker ist das üppige Fell, der sogenannte Kötenbehang, an den Fesseln. Die Statur ist kompakt, kräftig und muskulös. Die Arbeitspferde haben einen starkknochigen Körperbau und sind häufig ramsköpfig.

Sowohl in der Größe als auch farblich variieren die Tiere sehr. Die Widerristhöhe kann zwischen 135 und 170cm liegen, es dominieren Schecken.

Charakter: 

Die robusten und leichtfuttrigen Tiere gelten grundsätzlich als gutwillig, ruhig und freundlich, als menschenbezogen mit einem gesunden Sozialverhalten. Hinter ihrem ausgeglichenen Charakter verbirgt sich aber gelegentlich auch ein Funken Sturheit. Intelligenz und Neugier erlauben aber ein angenehmes Arbeiten und Reiten mit den sanften und nervenstarken Pferden.

Besonderheiten:

Eine Besonderheit ist der Name Tinkerhorse an sich, bedeutete er doch ursprünglich wenig schmeichelhaft etwa „Klepper“ und wertete Tiere und ihre Besitzer, die umherziehenden Kesselflicker, ab.

Inzwischen zählt der Tinker aber zu den beliebtesten Pferderassen in Deutschland und zum wichtigen Exportgut Irlands.

Sportarten:

Tinker sind aufgrund ihrer Unermüdlichkeit und ihrer Genügsamkeit hervorragende Zug- und Reitpferde, und vor allem im Freizeitbereich beliebt. Für den Turniersport, z. B. als Dressur- oder Springpferd, eignen sie sich weniger. Seine Charaktereigenschaften machen das sympathische Tier zum geschätzten Partner im Freizeitbereich und prädestinieren es als Therapiepferd.

Steckbrief: American Walking Horse

Name:

Das American Walking Pony ist ein gezüchteter Warmblüter und stammt aus den USA. Mit einer Widerristhöhe von höchstens 142cm zählt es zu den eher großen Ponyrassen.

Herkunft:

Das amerikanische Pony gehört zu den jüngeren Rassen. Seit den 1970er Jahren werden dafür Welsh Ponys und Tennessie Walking Horses gekreuzt. In seinem Ursprungsland und Hauptzuchtgebiet USA ist das Pony weit verbreitet, in Europa kommt es eher selten vor.

Aussehen:

Farblich kommt das American Walking Pony als Falbe, Fuchs, Brauner, Schwarzbrauner, Rappe oder Schimmel vor. Der trockene Kopf ist schön geformt und geht in einen breiten, geschwungenen und kräftigenen Hals über. Durch den kurzen Rücken und die schrägen Schultern hat das Pony eine gute Bewegungsfreiheit. Die muskulöse  Hinterhand erklärt die natürliche Springfreude der Rasse.

Charakter: 

Sein ruhiges Gemüt macht das American Walking Pony sehr beliebt als Kinderpony. Zugleich werden die Tiere als willige Partner  gern im Fahrsport eingesetzt.

Besonderheiten:

Neben den Grundgangarten beherrscht die Rasse zwei weitere: den sogenannten Merry Walk und den Pleasure Walk. Beides sind angenehm zu reitende schnelle Viertaktgänge.

Sportarten:

Das American Walking Horse findet man vor allem im Freizeitsport, auch als Galopper und Reitpferde sind die Tiere beliebt. Eingesetzt werden sie im Western- und Springreiten. Das Pony ist aber auch ein gutmütiges Fahrpferd.

 

 

Steckbrief: Atzteke

Name:

Atzteke. Der Atzteke (auch Atzteka genannt) ist ein mexikanisches Warmblut mit geringer Verbreitung.

Herkunft:

Der Atzteke ist eine relativ junge Pferderasse, die erst seit den siebziger Jahren in Mexiko gezüchtet wird. Ziel der Kreuzungen aus spanischen Rassen und Nordamerikanischen Westernpferderassen (insbesondere dem American Quarter Horse) war ein edles Gebrauchspferd mit guten Reiteigenschaften. Die Vorzüge von spanischen und nordamerikanischen Rassen sollten vereint werden und ein elegantes, schnelles Pferd ergeben.

Aussehen:

Atzteken gibt es in allen Farben, mit Ausnahme von Schecken. Sie sind mit einem Stockmaß von maximal 150 cm und einem kurzen, kräftigen Rücken etwas kleiner und kompakter im Bau als reine Spanier. Das leichte Reitpferd hat einen feinen, trockenen Kopf mit kleinen Ohren und schönen Augen. Ein muskulöser, geschwungener Hals geht über in eine lange, schräge Schulter und mittelmäßig ausgeprägten Widerrist. Der Atzteke wirkt äußerlich sehr elegant und zart, hat aber ein stabiles Fundament. Kleine, harte Hufe fördern Trittsicherheit und Wendigkeit der Tiere.

Charakter:

Das Warmblut kombiniert die Vorzüge seiner verschiedenartigen Vorfahren: Einerseits gilt es als gelassen, freundlich und willig, andererseits als fleißig und eifrig. Das insgesamt ruhige, angenehme Temperament macht die Tiere zu geschätzten Helfern auf den Haziendas.

Besonderheit:

Atzteken wurden eigens gezüchtet, weil es in Mexiko keine Pferderasse gab, die den Ansprüchen an Qualität und Leistung an ein Arbeits- und Reitpferd genügte.

Sportarten:

Ein Atzteke eignet sich sowohl durch Exterieur als auch Interieur gut für das Dressurreiten und ist darüber hinaus als Showpferd beliebt. Das ruhige Temperament macht ihn aber auch einfach zu einem wunderbaren Reitpferd.

 

Steckbrief: Islandpferd

10326564_s[1]Name:

Islandpferd, Isländer. Die aus Island stammenden Ponys zeichnen sich durch hohe Reinrassigkeit aus.

Herkunft:

Einwanderer aus Norwegen brachten um das Jahr 900 die ersten Pferde nach Island. Durch englische und schottische Zuwanderer kamen weitere Pferde auf die Insel. Diese verschiedenen Rassen vermischten sich mit der Zeit, und so entstand der Isländer. 1909 verhängte Island ein Einfuhrverbot für Pferde aus Angst vor Seuchen, das bis heute  währt. Somit wurden keine fremden Rassen eingekreuzt. Diese Reinheit gilt als Besonderheit. Nachkommen mit fremden Blutanteilen werden nicht als Islandpferd eingetragen.

Aussehen:

Mit einem Stockmaß zwischen 130 und 145 Zentimetern  gehört der Isländer zu den Ponys. Wegen seines kräftigen Körperbaus eignet sich die Rasse aber nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene gut als Reitpferd. Mähne und Fell sind aufgrund des harten isländischen Winters sehr dicht, sämtliche Farben sind vertreten. Der Körperbau ist kräftig, kompakt und wirkt sehr ausgewogen und stimmig.

Charakter: 

Die extrem harten Lebensbedingungen im Ursprungsland bei absoluter Rassenreinheit führten zu einer natürlichen und zugleich zielgerichteten Selektion. Es entwickelte sich ein sehr zähes, genügsames, widerstandsfähiges und ausdauerndes Pferd, das darüber hinaus als freundlich gilt.

Besonderheiten:

Isländer sind Spätentwickler und erst mit etwa sieben Jahren ausgewachsen. Mit vier bis fünf Jahren können sie zwar erst angeritten werden, dafür werden die robusten Tiere aber recht alt, sodass sie häufig bis weit über ihr 25. Lebensjahr hinaus geritten werden können. Eine andere Besonderheit der Isländer sind ihre genetisch fixierten Gangarten „Tölt“ und/ oder „Pass“ – neben den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp.

Sportarten:

Der Isänder ist ein vielseitiges, gerade in Deutschland sehr beliebtes Gelände-Reitpferd, das sich für die ganze Familie eignet. Das besondere Gangvermögen der Rasse wird auf speziellen Reitturnieren gezeigt und prämiert. So gibt es auch seit 2012 eigens eine Weltmeisterschaft, die die vier bzw. fünf Gangarten der Tiere bekannter macht.

 

 

 

 

 

 

Steckbrief Mustang

Name:

Der Mustang. Das auch als Kanadischer Suffield bekannte Tier ist ein Warmblüter mit Ursprung in Nordamerika.

Herkunft/ Geschichte:

Die in Amerika wildlebenden Mustangs sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Die meisten leben frei, stammen jedoch ursprünglich von Hausrassen spanischer Siedler, z.B. von Arabern, Andalusiern und Berbern ab. Viele der wild lebenden Pferde wurden von Indianern gefangen und genutzt, später von Cowboys entdeckt. Mustangs haben ein gutes Gespür für Rinder und wurden daher als Arbeitspferde für die Viehzucht domestiziert. Mit der Einkreuzung größerer Rassen, darunter auch Vollblüter, wurde mit der Zeit das größere, sogenannte Quarter Horse gezüchtet.

Als die Zahl der Mustangs um 1900 einen immensen Anstieg erfuhr, wurden die Tiere in der Folge wahllos getötet, um einen natürlichen Stand wiederherzustellen. Das wiederum führte zur Bedrohung der gesamten Rasse. Seit 1959 ist sie durch das Gesetz geschützt.

Aussehen:

Die unveredelte Ponyrasse hat ein uneinheitliches Stockmaß von 140 bis 150 cm. Kennzeichen sind ein recht grob wirkender Ramskopf auf einem tiefen, kräftigen Hals. Der Rumpf ist stabil und rundrippig, der Rücken kräftig mit leicht abgeschlagener Kruppe. Die kurzen, starken Beine enden in sehr harten Hufen. Im Bau sind die Tiere unterschiedlich, wirken aber insgesamt leicht.

Charakter:

In der langen Zeit des wilden und freien Lebens haben sich Mustang-Pferde zu zähen, robusten und anspruchslosen Tieren entwickelt. Außerdem gelten sie als ausdauernd, unabhängig und hartnäckig.

Sportarten:

Mustangs sind ihrer Natur nach im sportlichen Bereich besonders beim Westernreiten (Rodeo) und im Ausdauerrennen zu finden. Ansonsten werden die Tiere aufgrund ihres Charakters und ihrer Geschichte in der Viehzucht eingesetzt.

 

Steckbrief: Brandenburger

BrandenburgerName:

Brandenburger, Brandenburger Warmblut

Herkunft:

Deutschland. Namensgebend ist das Hauptzuchtgebiet Brandenburg mit dem Haupt- und Landgestüt in Neustadt /Dosse.

Die Zuchtgeschichte dieser Rasse geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Als modernes Sportpferd in heutiger Ausprägung wird das Warmblut aber erst seit den 60er Jahren gezüchtet.

Im 15. Jahrhundert kreuzte man zunächst lebhafte und edle englische Vollbluthengste, Hannoveraner, sowie Trakehner ein und festigte damit die bodenständige Rasse. 1788 errichtete Friedrich Wilhelm II. das – mit einer Unterbrechung – bis heute bestehende Gestüt in Neustadt (Dosse). Das Zuchtziel war zunächst nicht definiert. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts war ein „edles und möglichst stolzes Reitpferd“ das Ziel.

Wie bei nahezu allen deutschen Pferderassen brach auch der Bestand der Brandenburger mit dem 2. Weltkrieg ein. Mit geduldiger und konsequenter Arbeit gelang der Wiederaufbau und gleichzeitig die behutsame Weiterentwicklung zum    heute bekannten und weit verbreiteten Sportpferdetyp

Aussehen:

Die Widerristhöhe der eleganten und „rahmigen“ Warmblüter liegt zwischen 165 und 170 Zentimetern. Am häufigsten findet man Braune, Füchse und Rappen, mitunter auch Schimmel.

Brandenburger haben einen ausdrucksvollen Kopf mit aufmerksamen Augen. Eine gute Halsung mit leichtem Genick führt zum markanten Widerrist. Muskulöse Schultern, sowie ein elastischer, tragfähiger Rücken, ein korrektes Fundament, kräftige Gelenke und feste Hufe zeichnen die sportliche Rasse aus.

Charakter:

Das Brandenburger Warmblut ist ein intelligentes, sensibles und ausgeglichenes Reit- und Fahrpferd. Es gilt als leistungsbereit und vielseitig begabt für verschiedene Disziplinen in allen Reit- und Fahrsportarten. Besonders geschätzt und verbreitet ist der Brandenburger im Freizeitreiten. Sportliche Ambitionen des Reiters kommen seinem Wesen entgegen.

Sportarten:

Der moderne Brandenburger ist ein ausgeglichenes, doch lebhaftes Sportpferd. Mit seinen elastischen, taktreinen und raumgreifenden Bewegungen beherrscht es sicher alle Grundgangarten. Außerdem verfügt die Rasse über ein gutes Springvermögen und eignet sich für alle Sparten des Reit- und Fahrsports.

 

Steckbrief: Oldenburger

Name:

Der Oldenburger zählt zu den international erfolgreichsten Sportpferden.Oldenburger

Herkunft:

Die vergleichsweise junge Pferderasse verdankt seinen Namen dem Hauptzuchtgebiet Oldenburg in Norddeutschland. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts wurden hier die sogenannten „Alt-Oldenburger“ gezüchtet. Grundlage waren zunächst kräftige Zug- und Arbeitspferde, die sich zu starken und zugleich eleganten Kutschpferden entwickelten.

Seit den 50er Jahren veredelten Züchter die Rasse durch zielgerichtete Kreuzungen mit Vollblütern, Hannoveranern und Holsteinern zum heute bekannten und international erfolgreichen Sportpferd.

Aussehen:

Schon am äußeren Erscheinungsbild erkennt man das sportliche Vermögen dieser edlen und kräftigen Rasse. Mit einer Widerristhöhe zwischen 160 und 170 cm sind Oldenburger langbeinige und großrahmige Tiere, die ihren Vollbluteinfluss gut erkennen lassen. Der trockene Kopf ist edel mit großen Augen, harmonischen Ohren, breiter Stirn und geradem Profil. Ein langer und muskulöser Hals und eine starke, schräg angesetzte Schulter beeinflussen das Gangvermögen des Oldenburgers positiv. Die breite Brust ermöglicht eine  gute Sattellage. Ein hoch angesetzter Schweif, sowie gute Gelenke und gesunde Hufe runden das harmonische Bild der überwiegend Braunen und Rappen ab.

Charakter: 

Als Warmblüter und nervenstarkes, aber beinah phlegmatisches Tier wurde der Oldenburger früher gern als Kutschpferd verwendet. Die zielgerichtete Einkreuzung von Vollblutrassen  veränderte jedoch nicht nur das Äußere positiv, sondern machte die Rasse auch deutlich sensibler, temperamentvoller und mutiger. Dabei hat der Oldenburger aber nichts von seiner Gutmütigkeit, Freundlichkeit und Anhänglichkeit verloren. Pferdesportler schätzen außerdem die robuste Gesundheit und Leistungsstärke ihrer Partner.

Besonderheiten:

Neben der Zucht des „Oldenburger Pferdes“ existiert eine eigene Zucht des „Oldenburger Springpferdes“

Sportarten:

Sein hervorragendes Gangwerk erlaubt dem Oldenburger den Einsatz in sämtlichen sportlichen Disziplinen. Die schwungvollen, raumgreifenden und zugleich elastischen Bewegungen ermöglichen internationale Erfolge im Spitzensport, beispielsweise im Springen und in der Dressur. Das vielseitige Pferd eignet sich genauso für Freizeitsportler mit den verschiedensten Vorlieben und Disziplinen.

Steckbrief: Berber

BerberSteckbrief:  Der Berber

Name:

Der Berber ist die älteste kultivierte Pferderasse des Mittelmeerraums.

Herkunft:

Nordafrika. Der Ursprung des Berbers reicht bis in das zweite Jahrtausend v. Chr. zurück.  In der wechselvollen Geschichte erlebte die Rasse jahrhundertelange Blütezeiten, inzwischen jedoch  liegt die Anzahl der Tiere Schätzungen zufolge bei 2500.

Im antiken Griechenland, während der Römerzeit und das gesamte Mittelalter hindurch galten die Pferde aus Nordafrika als begehrte Kriegsbeute.

Berber zählten  – neben den ihnen eng verwandten Iberern – auch zu den ersten Tieren, die nach 1492 nach Amerika gelangten. Bis heute gründen sich daher sämtliche amerikanische Pferderassen auf Berber und Iberer. Auch der süditalienische Neapolitaner entstand 1220 aus schwarzen Berberhengsten und –stuten.

Ebenfalls ein Berberhengst (Godolphin Barb) gehört zu einem der drei Rassebegründer des Englischen Vollblutes.

Während der Kolonialisierung Nordafrikas durch die Franzosen wurde die Bevölkerung genötigt, ihre einheimischen Berber mit Araber-Pferden zu verkreuzen.  Diese waren die bevorzugte Rasse der französischen Kavallerie.  Nur vereinzelt konnten kleine, reinrassige Berberzuchten im Hinterland weitergeführt werden. Seit 1988 versucht der Verband Weltorganisation des Berberpferdes die Rasse zu schützen und zahlenmäßig zu stärken.

Aussehen:

Berber sind überwiegend Schimmel. Rappen und andere Farben findet man seltener.  Die edlen Tiere sind mit einem Stockmaß von 145 und 160 cm mittelgroß.  Mit seinem kurzen, kräftigen Hals, steilen Schultern, dem kurzen, tragfähigen Rücken, und einem eher schmalen, aber tiefen Rumpf ähnelt der Berber dem iberischen Pferd. Dies belegt die enge Verwandtschaft der beiden Rassen.  Der tiefe Schweifansatz und harte, widerstandsfähige Beine mit Hufen von herausragender Qualität sind typische Merkmale des Berbers.

Charakter:

Nicht umsonst war der Berber über Jahrhunderte hinweg begehrte Kriegsbeute und beliebt als Kavalleriepferd sowie zur Veredelung anderer Rassen.  In Büchern von Reitmeistern vom 16. bis zum 19. Jahrhundert werden durchgängig Härte, Mut und „schöne Bewegungen“ des Berbers gelobt. Vor allem in England nutzte man die sportlichen Eigenschaften der Rasse, um Pferde für Rennen und für die Jagd zu züchten.

Schnelligkeit, Ausdauer und Leistungsbereitschaft paaren sich auch heute noch mit Zähigkeit, Genügsamkeit und Robustheit.  Die temperamentvollen Tiere gelten zudem gleichzeitig als mutig und sensibel und beweisen ihre soziale Bindungsfähigkeit durch große Treue zu ihrem Besitzer.

Besonderheiten:

In ihren nordafrikanischen Ursprungsländern werden Berber heute als Reitpferde für die Volkssport-Shows Fantasia eingesetzt.

Sportarten:

Der leistungsbereite Berber ist hervorragend als Rennpferd für kurze Distanzen geeignet. Mit hoher Trittsicherheit in sämtlichen Gangarten und schönen, flüssigen Bewegungen absolviert es ebenso Distanzritte im Gelände. Seine Rittigkeit macht ihn zum beliebten Partner im Sport- und Freizeitbereich.  Seltener findet man Berber im Spring- oder Westernsport.

 

 

 

 


 


 



Steckbrief: Holsteiner

Name:

Der Holsteiner gehört zu den Warmblütern und gilt als vielseitiges Sportpferd.Holsteiner

Herkunft und Geschichte:

Deutschland. Die Zucht der Holsteiner setzte um 1400 im Kloster Uetersen in Schleswig-Holstein ein. Zunächst vor allem als Arbeitspferd für das Feld genutzt, wurde die Rasse durch die Kreuzung mit Englischen Vollblütern zum Reitpferd veredelt. Die kräftigen Tiere waren auch in der ausländischen Kavallerie beliebt. Sie wurden unter anderem nach Spanien und Frankreich exportiert.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts schwand die Bedeutung der Kavallerie, und man benötigte mehr Pferde für den Personenverkehr. Auf großteils unbefestigten Wegen eignete sich hierfür der Holsteiner mit seinem „hohen und räumenden“ Gang bestens. Nach dem 2. Weltkrieg schrumpfte der Bestand der Rasse dramatisch, konnte aber seit den 70er Jahren wieder aufgebaut werden. Noch heute wird der typische Brand von 1944 zur Kennzeichnung verwendet.

Aussehen:

Der  Holsteiner mit einem Stockmaß von162 bis 172cm  ist ein großliniges und athletisches Reitpferd. Als Farben kommen häufig Schimmel und Braune vor, etwas ungewöhnlicher sind Füchse und Rappen.  Das Fell ist fein mit weniger dichtem Langhaar.

Große Augen und Ohren, sowie eine leichten Ramsnase kennzeichnen den mittelgroßen, trockenen Kopf. Es schließen sich ein langer, muskulöser Hals und ein dementsprechend kräftiges Genick an.  Die tiefe breite Brust, kräftige Schultern und ein ausgeprägter Widerrist passen zum kompakten und gut gewölbten Rumpf. Muskulöse Oberarme, schlanke, harte Beine und die kräftige Hinterhand sind anatomisch ideale Voraussetzungen für den Springsport.

Charakter: 

Dem typischen Holsteiner werden eine Vielzahl von positiven Eigenschaften zugeschrieben. Darunter fallen sportliche Attribute wie Fleiß, Einsatzfreude, Leistungs- und Nervenstärke, sowie Lernwillen, Intelligenz und Gehorsam.

Das ausgeglichene und unkomplizierte Temperament zeigt sich in Umgänglichkeit, Zuverlässigkeit und Anpassungsfähigkeit.

Sportarten:

Das edle und athletische Warmblut bringt mit seinem ausgezeichneten Springvermögen ideale Voraussetzungen  für den Springsport mit. Ein langer Schritt, raumgreifender Trab und schwungvoller Galopp prädestinieren diese Rasse aber gleichermaßen für  Dressur und Vielseitigkeit.

Steckbrief: Hannoveraner

Steckbrief:  Der Hannoveraner

Name:                                                                                                                                HannoveranerDie in Niedersachsen gezüchtete Rasse gehört zahlenmäßig zur stärksten Warmblutzucht Europas. Aufgrund zahlreicher Sporterfolge in den Disziplinen Springen und Dressur zählt der Hannoveraner zu den erfolgreichsten und vielseitigsten Reitzuchtpferden.

Herkunft:

Hauptzuchtgebiet ist Niedersachsen/ Deutschland.                                                               Die gezielte Zucht der Hannoveraner lässt sich zurückverfolgen bis ins 16. Jahrhundert. Bedeckungen und Abfohlungen werden seit 1735 mit der Gründung des Landgestütes in Celle zentral registriert.

Zunächst diente die Pferdezucht für den Militärdienst und für die Landwirtschaft dem Existenzerhalt vieler Bauern in Hannover. Seitdem jedoch ab den 50er Jahren das Pferd in der Landwirtschaft durch den Einsatz technischer Geräte mehr und mehr ersetzt wurde, spezialisierten sich die Züchter auf reine Reitsportpferde. Vor allem mithilfe von Trakehnern und Vollbütern wurde der Hannoveraner erneut veredelt und zu dem, was er heute ist: ein  typisches, modernes und „rittiges“ Reitpferd.  Das Zuchtziel wird recht umfassend mit „ein für alle Zwecke geeignetes, edles, korrektes, großrahmiges Warmblutpferd mit gutem Temperament und Charakter“ beschrieben. Bedingt durch diese weit gefasste Definition gibt es eine große Bandbreite unterschiedlicher Typen.

Aussehen:

Gezüchtet werden Pferde mit den vier Grundfarben Fuchs, Rappe, Braun und Schimmel. Das Stockmaß beträgt im Mittel 165 cm. Das Sportpferd hat klare Konturen, eine trockene Textur und eine plastische Bemuskelung. Die großen und aufmerksamen Augen blicken offen und ruhig, der trockene Kopf geht in einen langen muskulösen Hals über. Weitere Merkmale sind eine tiefe Brust und parallel zueinander stehende Vordergliedmaßen. Diese sind – wie die Hinterbeine – ebenfalls gut bemuskelt mit ausgeprägten Gelenken und elastischen Fesseln. Der Schweif sollte gerade sein.

Charakter:                                                                                                                  Hannoveraner gelten als intelligent, umgänglich und unkompliziert, als ausgeglichen, nervenstark und wach. Ihre hohe Leistungsbereitschaft gepaart mit Lernfähigkeit, Mut und Einsatzfreude vereinen sie mit Gelehrsamkeit und Ausgeglichenheit. Gleichwohl besitzen sie Temperament  und Sensibilität.

Besonderheiten:                                                                                                                           Der Hannoveraner gilt als eine der bedeutendsten Pferderassen der Welt. Mit rund 19.000 eingetragenen Zuchtstuten und über 400 Hengsten nimmt Hannover weltweit eine Spitzenposition ein und hat darüber hinaus maßgeblichen Einfluss auf viele andere Warmblutzuchten.

Sportarten:

Der Hannoveraner zeichnet sich durch ein exzellentes Gangwerk aus, das ihn für den großen Sport prädestiniert. Damit wird er sowohl in der Dressur als auch im Springsport auf höchstem Niveau eingesetzt.

So sorgen Hannoveraner immer wieder auf bedeutenden Wettkämpfen weltweit für Erfolge. Olympiasieger, Welt- und Europameister im Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitssport stammen aus Niedersachsen.

Als Allound-Talent mit enormem Sprungtalent sind die Tiere  aber auch im Freizeitbereich beliebt. Jeder ambitionierte Freizeitsportler weiß die Vorzüge dieser vielseitigen Rasse zu schätzen. Selbst vor dem Wagen macht der Hannoveraner eine gute Figur.