Steckbrief: Achal Tekkiner

Die Achal Tekkiner gehören zu den ältesten Pferderassen der Welt. Eleganz, Schnelligkeit und Zähigkeit machten die Rasse schon vor tausenden Jahren wertvoll, faszinierend und legendär. Das Pferd Alexanders des Großen soll ein Achal Tekkiner gewesen sein, ebenso wie die Pferde der Garde des Perser-Königs Darius (522 – 486 v. Chr.). Die oft golden schimmernde Farbe brachte ihnen in China den Namen Himmelspferde ein.

Herkunft

Der Achal-Tekkiner ist eine der Wüste hervorragend angepasste Pferderasse, die in Turkmenistan bereits seit annähernd 3000 Jahre gezüchtet wird. Das Zuchtgebiet liegt hauptsächlich in den heißen Wüsten- und Steppengebieten Turkmeniens, erstreckt sich aber über mehrere Länder bis nach Kasachstan und Afghanistan. Bis nach China waren die noblen „Himmelspferde“ bekannt und begehrt.

Der Name der Rasse stammt vom turkmenischen Nomadenstamm der Tekke und der Achal Tekkiner ist das Wappentier Turkmenistans. Bis heute wird der Achal Tekkiner im weitläufigen Steppengebiet in freilaufenden Herden gehalten und von berittenen Hirten gehütet.

1917 wurde das Zuchtbuch der Rasse eröffnet und in Russland geführt, (gleichwohl Turkmenistan seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anspruch auf die Führung erhebt). Nachdem es besonders ab 1920 verschiedene recht erfolglose Einkreuzungsversuche, z.B. durch englische Vollblüter, gab, galten nur noch vor 1936 geborene Tiere als reinrassig. Bis heute gelten nur solche Achal Tekkiner als reinrassig, dessen Vorfahren im Stutbuch erfasst sind.

Aussehen                                                                                                      

Achal Tekkiner gelten als exotisch und nobel, obwohl der Körperbau eher ungewöhnlich für ein Rassepferd ist. Hierzu zählen beispielsweise die enge Stellung von Hinter- und Vorderbeinen oder der lange Rücken mit zugleich schwach gebauten Lenden. Der Bau der großen Tiere  – das Stockmaß liegt zwischen 150 und 165 cm – mit dem kurzen seidigen Fell trägt der schnellen Rasse auch den Beinamen „Windhund“ ein.

Der Gesamteindruck ist majestätisch, edel und trocken. Der leichte Kopf mit ausdrucksvollen umrandeten Augen und sichelförmigen, weit auseinander stehenden Ohren sitzt auf einem langen steilen Hals. Der Rücken ist gerade, schmal und lang.  Die hohen Beine stehen auf kleinen harten Hufen. Es gibt keinen Kötenbehang, eine seidige Mähne und einen spärlichen Schweif. Das Haarkleid ist insgesamt extrem dünn, fast seiden. Bei einigen Tieren fehlen Schopf und Mähne gänzlich. Es gibt Füchse, Braune, Rappen, Schimmel, Falben und Isabellen. Alle Farben haben den für die Rasse typischen meist goldenen Metallschimmer, der insbesondere den begehrten Füchsen einen ungewöhnlichen, goldenen Glanz verleiht.

Charakter                                                                                                 

Achal Tekkiner sind typische Wüstenpferde und extrem widerstandsfähig gegen Dürre, Hitze und Kälte. Sie sind ausdauernd, sehr robust und gesund und leichtfüttrig. Nervenstärke und Mut zeichnen die temperamentvollen Vierbeiner aus. Mitunter zeigt sich der sensible Charakter auch launisch und widerspenstig. Die Vertreter der Rasse zählen zu den zähesten Pferden der Welt und sind bis ins hohe Alter leistungsbereit.

Besonderheiten

In Europa sind Achal Tekkiner selten. Die importierten Tiere benötigen viel Bewegung und gute Stallluft. Aufgrund ihrer Herkunft und des dünnen Fells eignen sie sich in unseren Breiten nicht für die Robusthaltung.

Sportarten 

Achal Tekkiner sind wahre Multitalente in den unterschiedlichsten Reitsportarten. In Turkmenistan werden die Tiere hauptsächlich für Pferderennen eingesetzt. Wegen ihrer hohen Anpassung an die Wüstenbedingungen waren und sind sie auch in der Lage, große Wüstengebiete zu durchqueren. Das macht die Rasse zu hervorragenden Distanzreitern. Auch beim Westernreiten machen sie eine gute Figur. Achal Tekkiner haben enormes Talent zum Springreiten und für die Dressur. Viele Olympiasieger entstammen dieser Rasse.